Ausländerinnen an der Universität Basel

Ausländische Studentinnen an der Universität Basel. Als erste Frau wurde Emilie Louise Frey als Studentin an der Universität Basel zugelassen. Gleichzeitig wurden Ausländerinnen versuchsweise zum Studium zugelassen, die 18 Jahre alt waren und "ihre Vorbildung im hiesigen Kanton erhalten haben." (§ 30 Universitätsgesetz). Diese Einschränkung auf Ausländerinnen mit kantonaler Vorbildung bedeutete, dass sich Ausländerinnen mit Maturität aus einem anderen Kanton oder mit einem ausländischen Reifezeugnis nicht an der Univeristät Basel immatrikulieren durften.

 

Erst 1914 wurden durch Beschluss der Fakultät auch Ausländerinnen mit auswärtigen Zeugnissen, die der Basler Maturität entsprochen haben, zum Studium zugelassen.

 

Die erste Ausländerin, die an der Universität Basel studierte, war die Engländerin Harriet Jane Parrell (1870 - 1953). Sie begann 1906 ihr Medizinstudium, nachdem sie mit 36 Jahren das Maturitätsexamen nachgeholt hatte. Neben der Luzernerin Anna Bucher war sie die erste Frau, die in Gynäkologie promovierte.

 

Bereits 1900 setzte die Russin Nadiesda Wassilieff (1874 - 1954) ihr in Bern begonnenes Medizinstudium fort. Sie war seit 1886 in Muri bei Bern eingebürgert und fiel darum nicht unter die Einschränkungen für Ausländerinnen.

 

1937 wurde der sog. Ausländerparagraph ganz abgeschafft. Die Basler Lösung, die Ausländerinnen bis 1914 bzw. 1937 den Zugang zur Universität erschwerte, ging einher mit der Angst vor "Überfremdung", die in den 1890er Jahren aufkam.

 

Die Russinnen. Ein Grund, warum Basel der Vorreiterrolle anderer Schweizerischer Universitäten in Sachen Zulassung zum Studium nicht folgte, wird in der Nationalität der ausländischen Studentinnen gesehen: Diese stammten vorwiegend aus Russland. Weiterlesen ...